Mittagsverpflegung

Koch schneidet Gemüse in einen Topf

Kita - "Tischlein deck' dich"

„Fröschebein und Krebs und Fisch, hurtig Kinder, kommt zu Tisch!“ tönt es mittags aus so manchen Krippen, Kitas & Co. Mit einem Tischspruch beginnt vielerorts das gemeinsame Mittagessen der vom Spielen und Toben hungrigen Kinder.

Im Kitaalter isst ein Kind 5-6 Mahlzeiten am Tag - also insgesamt 35-40 in der Woche. Daraus ergeben sich bei den aktuellen Betreuungszeiten bis zu 15 Essenssituationen (Frühstück, Mittag und Snack) innerhalb der Tageseinrichtung. Kitakinder werden häufig mehr als sechs Stunden betreut, so dass dadurch sehr viele ihr Mittagessen außerhalb des Elternhauses zu sich nehmen.

Umso wichtiger ist es, dieses Verpflegungsangebot sowohl als große Chance der Einrichtungen zur Förderung eines gesundheitsbewussten Essverhaltens, als auch als einen Beitrag zur Versorgung mit essentiellen Nährstoffen zu begreifen. Alle an der Mahlzeitengestaltung beteiligten Personen haben gemeinsam die Verantwortung, das Speisenangebot für die Krippen- und Kitakinder ausgewogen und bedarfsgerecht auszurichten. Das Mittagessen besteht normalerweise aus mehreren Komponenten, wobei gegartes Gemüse oder Rohkost bzw. Salat, eine Stärkebeilage (wie Getreide/-produkte, Kartoffeln) sowie ein Getränk täglich im Angebot sein sollte.

Der DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Kitas formuliert für den Speiseplan einer Woche konkrete Empfehlungen zu Häufigkeiten der jeweiligen Lebensmittelgruppen, die den Aspekt Abwechslung berücksichtigen. Einige davon sind täglich vorgesehen, für andere werden Maximal- bzw. Minimalvorgaben gemacht - bei der Mindestangabe darf das entsprechende Lebensmittel auch häufiger auf den Tisch kommen. Maximalwerte werden z. B. bei Fleisch, Wurstwaren und Kartoffelerzeugnissen definiert.

Wir haben beispielhaft die Anforderungen an einen Wochenspeiseplan für Sie zusammengestellt.

Speiseplanung und -gestaltung aus heutiger Sicht

Bei der konkreten Speiseplanung bieten u. a. folgende Kriterien der Sensorik und zur Gestaltung weitere Orientierungshilfe:

  • Menüzyklus von mindestens vier Wochen
  • Ovo-lacto-vegetarische Gerichte auf Nachfrage
  • Saisonales Gemüse und Obst aus der eigenen Region 
  • Betrachtung kulturspezifischer, regionaler und religiöser Essgewohnheiten
  • abwechslungsreiches Angebot von Getreide, Getreideprodukten und Kartoffeln
  • Teilnahme an der Mahlzeit für Kinder mit Lebensmittelunverträglichkeiten wie Allergien (z. B. durch ein spezielles Angebot, eine Auswahl einzelner Komponenten oder ein von zu Hause mitgebrachtes Essen)
  • Verzicht auf den Einsatz von eventuell mit Krankheitserregern belasteten Lebensmitteln (wie Rohmilchprodukte oder schnell-gereifte Rohwürste)
  • Berücksichtigung von Wünschen und Anregungen der Kinder bei der Speiseplanung

Damit Eltern und Kinder sich jederzeit über das Essensangebot informieren können, sollte der 4-Wochen-Speiseplan im Vorfeld gut zugänglich ausgehängt werden. Eine übersichtliche Darstellung, besonders bei mehreren Menülinien, ist hilfreich. Die eindeutige Bezeichnung von Gerichten wie "Raupenpudding" oder "Piratenquark" und die Angabe der Tierart bei Fleisch bzw. Wurstwaren sowie bei Fisch ist ebenso zeitgemäß, wie den Speiseplan kindgerecht - beispielsweise bebildert oder fühlbar - darzustellen.

Vegetarisch lecker

Beim eigenen Handeln auf Nachhaltigkeit zu achten, ist enorm wichtig geworden und kommt immer mehr in den Köpfen der Menschen an. Auf die Jahreszeit sowie aus der Region stammende Lebensmittel zu setzen, ist ein erster sinnvoller Schritt – eine vegetarisch betonte Verpflegung ein weiterer (unter Einbeziehung von Milch sowie Milchprodukten). Dabei kann die Zufuhr aller Nährstoffe (beispielsweise Eiweiß) durch ein breites Spektrum pflanzlicher Produkte ebenfalls gewährleistet werden. Ein zusätzlicher positiver Nebeneffekt: Individuelle Speisengebote verschiedener Kulturen bzw. Religionen bezüglich Fleisch fallen ganz einfach weg und Kinder lernen automatisch viele – auch neue – Geschmacksrichtungen kennen.

Hier finden Sie praktische Tipps für die Zusammenstellung eines ovo-lacto-vegetarischen Speiseplans.

Frisch statt fertig

So wenig vorverarbeitete Produkte wie möglich zu nutzen, sollte erklärtes Ziel sein, um Kindern den natürlichen Geschmack von Lebensmitteln näher zu bringen. Da dieser Vorsatz mit dem Küchenalltag nicht durchweg vereinbar ist, kommen Produkte mit verschiedenen Verarbeitungsgraden (Convenience-Stufen) zum Einsatz.
Bei der Verwendung solcher Waren sollten folgende Aspekte berücksichtigt werden:

  • primär auf frische bzw. wenig verarbeitete Lebensmittel (z. B. Tiefkühlgemüse und -obst, geputztes Gemüse, Teigwaren, Filet) setzen (Convenience-Stufe 1 bis 2)
  • stark vorverarbeitete Lebensmittel (Convenience-Stufe 4 bzw. 5) immer durch Komponenten mit einem niedrigen Verarbeitungsgrad (Stufe 1 bis 2) aufwerten
  • Produkte ohne Palm(kern)fett, -öl oder Kokosfett bevorzugen
  • auf einen niedrigen Gehalt an Zucker, Fett, gesättigten Fettsäuren und / oder Salz achten
    (s. Nährwerttabelle auf der Verpackung)

Mittagessen im Check

Um ihre Mittagsverpflegung regelmäßig selbst zu überprüfen, können Kitas vorhandene Checklisten nutzen. Sie dienen der Eigenkontrolle, können aber auch zur Vorbereitung auf eine Zertifizierung nach FIT KID herangezogen werden. Mehr dazu finden Sie unter „Kita im Check“.