Zuckerkonsum bei Kindern und Jugendlichen sinkt. Aber laut Studie immer noch zu hoch
Kinder und Jugendliche lieben es süß. Aber wenn sie mit der Nahrung zu viel Zucker aufnehmen, steigt das Risiko für Übergewicht und chronische Erkrankungen. Forscherinnen der Universität Bonn haben herausgefunden, dass die Zuckerzufuhr von Kindern und Jugendlichen seit 2010 kontinuierlich sinkt, aber immer noch über der empfohlenen Menge liegt.
Die Forscherinnen haben Daten der sogenannten DONALD-Studie („Dortmund Nutritional and Anthropometric Longitudinally Designed“) von rund 750 Heranwachsenden im Alter von 3 bis 18 Jahren für den Zeitraum 2010 bis 2023 ausgewertet. Einmal im Jahr wurde an drei aufeinanderfolgenden Tagen alles, was die Teilnehmenden gegessen und getrunken haben, gewogen und dokumentiert.
Für die Untersuchung haben die Forscherinnen so für mehr als 4.200 Ernährungsprotokolle mithilfe einer Nährstoffdatenbank die Zufuhr des „freien Zuckers“ eingeschätzt. Dazu zählt jede Art von Zucker, auch Honig, Sirup und Fruchtsaftkonzentrate, die vom Hersteller oder bei der eigenen Zubereitung zugesetzt wird – einschließlich natürlichem Zucker in Fruchtsäften.
Die mittlere Aufnahme von freiem Zucker hat sich bei Kindern und Jugendlichen von knapp 17 Prozent der Tagesenergieaufnahme im Jahr 2010 auf knapp 12 Prozent im Jahr 2023 reduziert. Die Werte liegen aber nach wie vor über der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung von maximal 10 Prozent. Insbesondere bei den 6- bis 14-Jährigen ist der Konsum zu hoch (15 %), während er im Alter von 3 bis 4 Jahren und 17 bis 18 Jahren am geringsten ist.
Wahrscheinlich ist die tatsächliche Zuckeraufnahme noch höher, unter anderem weil die Ergebnisse auf Selbstauskünften beruhen. Zum anderen ist die Studie nicht repräsentativ, da aufgrund des umfangreichen Studiendesigns eher Familien mit höherem sozio-ökonomischem Status teilnehmen und hier ein tendenziell stärkeres Bewusstsein für Ernährungs- und Gesundheitsfragen zu erwarten sei.
Die Studienergebnisse stützen die aktuelle Initiative der Bundesregierung, bis 2025 den Zuckergehalt vieler, speziell an Kinder gerichteter Lebensmittel wie Frühstückszerealien, gesüßte Milchprodukte und Erfrischungsgetränke um mindestens 15 Prozent zu senken.
Quelle: Newsletter Nr. 35 vom 28. August 2024 | Bundeszentrum für Ernährung